Der VFF hat weitere Branchenzahlen bekannt gegeben - diesmal für den gesamten europäischen Raum: Demnach ist der Fenstermarkt in Europa und den wichtigsten angrenzenden Ländern 2016 um 1,2 % gestiegen. Mit einem Volumen von fast 130 Mio. Fenstereinheiten liegt er aber immer noch weit entfernt von den Verkaufszahlen aus 2008: Damals wurden über 161 Mio. Fenstereinheiten gehandelt.
Es wurden rund 129,4 Mio. Fenstereinheiten (FE) verkauft. Zu dieser vorläufigen Einschätzung kommt die Arbeitsgruppe für europäische Marktzahlen des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) und das Künzelsauer Institut für Marketing an der Hochschule Heilbronn (KIM) in ihrer aktuellen Studie.
Damit erholt sich der Markt ein wenig von den Rückschlägen, die seit 2011 die Entwicklung bestimmt haben – damals betrug die Zahl der Fenstermarkteinheiten 132,7 Mio. FE. Der letzte große Einbruch des europäischen Marktes hatte 2009 stattgefunden, als der Markt um fast 21 % von 161,3 auf 127,9 Millionen FE eingebrochen war.
So tickt der Markt in der EU
Die Studie stellt auch gesondert die EU-Zahlen vor, die für 2016 mit 71,4 Mio. Fenstereinheiten und damit einem Zuwachs von 2,7 % gegenüber den 69,5 Mio. FE für 2015 angegeben werden. Die EU-Länder haben damit einen Anteil von 55,2 % am europäischen Fenstermarkt.
Weitere große europäische Marktgruppen
Von den rund 129,4 Mio. Fenstereinheiten, die für Gesamteuropa für 2016 genannt werden, werden in Norwegen, der Schweiz und der Türkei zusammen 26,9 Mio. FE (+ 1,2 %) und 31,1 Mio. FE in Russland und der Ukraine (- 1,5 %) abgesetzt. Die Gesamtmarktanteile liegen für die Gruppe Norwegen, Schweiz und Türkei bei 20,8 % und die Gruppe Russland und Ukraine bei 24,0 %. „Mit mehr als 44 Prozent des Marktes sind die Nicht-EU- Nachbarstaaten ein interessanter Exportmarkt für deutsche Fenster- und Fassadenbauer und deren Systempartner“, erläutert der VFF Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
Kunststoff ist dominantes Rahmenmaterial in Europa
Für die Rahmenmaterialien liegen in der Studie die Zahlen bis 2015 vor. Demnach liegt der gesamteuropäische Anteil von Kunststoff seit Jahren relativ konstant bei über 61 %, zuletzt 2015 bei 61,9 %.
Die weiteren Marktanteile der Rahmenmaterialien:
- Metall: 18,0 %
- Holz: 16,0 %
- Holz/Metall: 4,2 %.
Im EU-Bereich liegen für 2015 die Prozentanteile bei
- 51,3 % für PVC
- 22,2 % für Metall
- 20,8 % für Holz und
- 5,7 % für Holz/Metall
Auffällige Veränderungen gibt es seit 2012 nur bei Holz/Metall mit einem Prozent Zuwachs von 4,7 auf 5,7 Prozent, der im Wesentlichen bei Holz und Metall verloren ging. „Diese Unterschiede gegenüber Gesamteuropa erklären sich zum einen durch die klare Dominanz von Kunststoff in Russland und der Ukraine sowie durch die höheren Anteile von Metall- und Holzfenstern in den 28 EU-Staaten mit einer Vorliebe für Metall in Südeuropa und einer Präferenz für Holz in Nordeuropa“, so Tschorn.
Das steht alles in der Studie
Über die großen Marktgruppen hinaus bietet die VFF-Studie detaillierte Daten für alle europäischen Länder. Ausgehend von den wirtschaftlichen Grunddaten wie Bruttoinlandsprodukt, Bauinvestitionen und Wohneigentumsquote sowie einer Darstellung des jeweiligen Modernisierungsmarktes mit unter anderem der Aufführung des Wohnungsbestandes nach Gebäudealter, liefert die Studie präzise Daten zum jeweiligen Fenstermarkt inklusive der Rahmenmaterialanteile. „Die Studie ist eine Planungshilfe erster Güte für alle Fensterhersteller und Händler, die im europäische Rahmen aktiv sind“, so das Fazit von Ulrich Tschorn.
Die Studie zu den europäischen Fenstermärkten von rund 240 Seiten ist in Deutsch oder Englisch beim VFF unter shop.window.de oder per E-Mail an vff@window.de zum Preis von 4.165 Euro inkl. MwSt. erhältlich. Für die einzelnen Länder gibt es jeweils Studienauszüge. VFF-Mitglieder erhalten die Studie zum Vorzugspreis.