Polizeiliche Kriminalstatistik 2009: Zahl der Wohnungseinbrüche steigt — Fast jeder zweite Einbruch findet tagsüber statt — Experten raten zum Einbau von Sicherheitstechnik
Laut aktueller Polizeilicher Kriminalstatistik wurden für das Jahr 2009 genau 113.800 Einbruchsdelikte in Wohnungen erfasst, das ist ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit ist der Abwärtstrend der Einbrüche erstmals seit fünf Jahren gestoppt – seit 2004 nahmen die Einbruchszahlen kontinuierlich von 124.155 Fällen ab.
Drastisch angestiegen ist insbesondere die Zahl der Tageswohnungseinbrüche. 48.401 Mal gingen die Einbrecher tagsüber auf Beutezug. Dies entspricht einer Steigerung um 14 Prozent gegenüber 2008. Fast jeder zweite Einbruch findet damit am Tage statt.
Wer nach einem harten Arbeitstag oder nach der Shopping-Tour keine böse Überraschung zuhause erleben will, muss selbst aktiv werden. Dazu rät die Initiative für aktiven Einbruchschutz "Nicht bei mir!", ein Zusammenschluss von Verbänden der Sicherheitswirtschaft und der Polizei. „Die Polizei kann im Nachhinein ermitteln und so immerhin fast jeden fünften Einbruch aufklären", erklärt Dr. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative. "Vorbeugenden Schutz - speziell bei Abwesenheit der Bewohner - bietet aber nur die richtige Sicherheitstechnik." An mechanischen Tür- und Fenstersicherungen sowie Alarmanlagen scheitern in der Regel knapp 40 Prozent der Einbrüche.
Wichtige Sicherheitstipps:
- Immer zusperren: Haus- und Wohnungstüren nicht nur ins Schloss ziehen, sondern abschließen. Auch die Fenster schließen. Sonst kann der Versicherungsschutz erlöschen.
- Anwesenheit vortäuschen: Signalisieren Sie Anwesenheit. Lassen Sie Rollläden, Lampen und Radio über eine Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausschalten. Bei längerer Abwesenheit: Bitten Sie die Nachbarn, den Briefkasten zu leeren, informieren Sie Ihre Versicherung.
- Mechanische Grundsicherung: Tauschen Sie Ihre herkömmlichen Türen und Fenster gegen speziell einbruchhemmende aus oder setzen Sie auf eine Nachrüstung mit Zusatzsicherungen.
- Alarmanlagen bieten Sicherheit und Komfort: Alarmanlagen wirken abschreckend und helfen, den Täter in flagranti zu schnappen. Sensoren können zusätzlich vor Gas-, Feuer- oder Wasseraustritt warnen.
- Kostenlose Beratung vom Fachmann: Polizei und Fachhandel beraten kostenlos zu Schwachstellen und Schutzmaßnahmen. Mehr unter www.nicht-bei-mir.de.