Als Folge des Erdbebens in Japan hat die Toray Fine Chemicals Co. Ltd. die Produktion von Polysulfid aufgrund von Unterbrechungen in der Lieferkette einstellen müssen, meldet die Kömmerling Chemische Fabrik. Die Produktionsanlagen der wichtigsten Rohstofflieferanten wurden durch das Erdbeben stark beschädigt, dazu komme eine sehr instabile Stromversorgung.
Zurzeit könne niemand voraussagen, wann sich die Lage wieder normalisiere. Ab Ende April komme es in Europa zu einem temporären Versorgungsengpass, wenn die aktuell auf dem Seeweg befindlichen Lieferungen aufgebraucht sind, so Kömmerling. Toray liefert derzeit mehr als 30% des Polysulfid-Polymerbedarf in West-Europa. Durch die hohe Auslastung der anderen Polymerhersteller, die nahe ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiten, könnte es in der Hochsaison zu einer Verknappung von Polysulfiddichtstoffen kommen. Parallel dazu gibt es bereits Ankündigungen erheblicher Preissteigerungen der anderen Polymerlieferanten.
Nach eigenen Einschätzungen sieht sich Kömmerling in der Lage im Rahmen der üblichen Bestellmengen seine bestehenden Kunden trotz der schwierigen Situation zu beliefern. Zusätzliche Bedarfsmengen können allerdings in naher Zukunft nicht abgedeckt werden. Aufgrund der vorgenannten Lage sei mit weiteren Preiserhöhungen für Polysulfid-Dichtstoffe zu rechnen.
Auswirkungen auf ISO-Dichtstoffe
Auch die Liefersituation bei Polyisobutylene-basierenden Dichtstoffen, die als Primärversiegelung in der Isolierglasindustrie eingesetzt werden, sei aufgrund der Ereignisse in Japan kritisch. Die Rohstoffe für PIB sind knapp und die Preise bereits stark steigend.
Nach eigenen Aussagen ist Kömmerling in der Lage, die üblichen hohen Bedarfe der Kunden während der Sommermonate zu decken, aber auch hier sind weitere Preiserhöhungen zu erwarten. Das Unternehmen empfiehlt einen sehr vorsichtigen Umgang mit langfristigen Preisbindungen in dieser unsicheren Situation.