Die elumatec GmbH will die Sanierung des Geschäftsbetriebs im Insolvenzverfahren fortsetzen und hat deshalb Ende Juli beim Amtsgericht Pforzheim einen entsprechenden Antrag gestellt. Geschäftsführerin Britta Hübner: "Geschäftsbetrieb wird in vollem Umfang aufrechterhalten"
Bei einer Betriebsversammlung am Stammsitz kündigten Geschäftsführerin Britta Hübner und der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer von der Kanzlei HoeferISchmidt-Thieme an, den Geschäftsbetrieb der elumatec GmbH vollumfänglich aufrecht zu erhalten. Damit die Lohn- und Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter weiter gesichert seien, habe der vorläufige Insolvenzverwalter bereits die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes auf den Weg gebracht. Hübner und Hoefer wollen die weitere Zukunft der elumatec durch ein Sanierungskonzept sichern, das mit Zustimmung der Gläubiger bereits in den nächsten Wochen umgesetzt werden soll.
„Wir wollen mit Hilfe der Insolvenzordnung auf Basis der sehr guten Marktstellung und erstklassiger Produkte die Zukunft des Unternehmens neu gestalten“, sagte Britta Hübner, die als Sanierungsexpertin vor vier Monaten die Leitung des angeschlagenen Unternehmens übernommen hatte. „Je reibungsloser wir den Geschäftsbetrieb fortführen können, desto solider wird die Grundlage für die Neuausrichtung von elumatec. Dazu haben wir bereits erste konstruktive Gespräche mit Betriebsrat, Kunden und Lieferanten geführt.“
Die Insolvenz des etablierten Maschinenbauers wurde unausweichlich, weil Fehlinvestitionen der letzten Jahre in der Türkei und weitere uneinbringliche Forderungen aus der Vergangenheit für das Unternehmen zu außerordentlichen, nicht mehr tragbaren Belastungen geführt hätten. Vor diesem Hintergrund hätte keine Einigung in den Finanzierungsgesprächen erzielt werden können.
In den zurückliegenden Wochen erarbeitete das Management ein Zukunftskonzept, das nun mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters noch im Detail ausgearbeite und mit den Gläubigern abgestimmt werden müsse.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer sei zuversichtlich, eine langfristig tragfähige Lösung für die Mitarbeiter am Standort Mühlacker und für die Unternehmensgruppe zu finden. „Soweit ich das bislang einschätzen kann, liegen die Ursachen für die Insolvenz nicht im operativen Kerngeschäft von elumatec. Der Betrieb macht einen sehr guten Eindruck, Mitarbeiter und Betriebsrat habe ich schon als sehr engagiert und konstruktiv kennengelernt. Wir werden uns jetzt vor allem auch darauf konzentrieren, die Kunden und Lieferanten zu überzeugen, dass elumatec weiter ein verlässlicher Partner ist, der alle Aufträge zuverlässig und in hoher Qualität ausführen kann.“
Das Familienunternehmen mit Hauptsitz im schwäbischen Mühlacker-Lomersheim wurde 1928 gegründet, hat Niederlassungen bzw. Vertretungen in über 40 Ländern und erwirtschaftete mit weltweit 720 Mitarbeitern zuletzt einen Konzernumsatz von rund 130 Mio. Euro. www.elumatec.com