Der Markt der elektronischen Sicherheitstechnik hat sich 2016 besser entwickelt als erwartet. Der Umsatz der Unternehmen in Deutschland ist im Vergleich mit dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf knapp 3,95 Milliarden Euro gestiegen, berichtet der Fachverband Sicherheit im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Ein wichtiger Grund hierfür sei die anhaltend gute Baukonjunktur.
Eine weitere Ursache für das Wachstum der Sicherheitstechnik ist für Uwe Bartmann, Vorsitzender des Fachverbands, das gestiegene Sicherheitsbedürfnis. „Die terroristischen Anschläge in Europa haben in der Politik jüngst zu einer Neubewertung der Videotechnik geführt“, so Bartmann.
Die langfristige Wachstumsperspektive sieht Bartmann in der Digitalisierung und Vernetzung der Sicherheitstechnik mit anderen Gewerken: „Die elektronische Sicherheitstechnik wird integraler Bestandteil im Smart Home und Smart Building. Sensoren der Sicherheitstechnik bieten neue Möglichkeiten zur Datenerhebung.“ Darauf aufbauend könnten neue Services und Geschäftsmodelle entwickelt werden.
Brandmeldetechnik weiter führendes Segment
Der Umsatz mit Brandmeldetechnik – dem nach wie vor größten Segment der Sicherheitstechnik, das zudem stark von der Baukonjunktur abhängig ist – ist 2016 um 6,8 Prozent auf knapp über 1,8 Milliarden Euro gewachsen. Hohes Wachstum verzeichnete erneut die Überfall- und Einbruchmeldetechnik mit plus acht Prozent auf 800 Millionen Euro. Dazu tragen einerseits die auf hohem Niveau gleichbleibenden Einbruchszahlen, aber andererseits auch Fördermaßnahmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Wohnungsbau bei.
Videotechnik hat unter dem Eindruck der gegenwärtigen Sicherheitsdebatte mit einem Plus von acht Prozent auf 511 Millionen Euro am stärksten zugelegt. Zutrittskontrolle kam auf 307 Millionen Euro – plus 4,8 Prozent. Etwas abgeschwächt hat sich das Umsatzwachstum bei Sprachalarmierungstechnologie mit plus 5,3 Prozent auf 100 Millionen Euro. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und Rufanlagen nach DIN VDE 0834 verzeichneten eine stabile Entwicklung