Das KORA FT 11 Fenstersystem IV78/IV90 entwickelt von dem Leiter der Technologietransferstelle an der Holzfachschule Bad Wildungen gewinnt den Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen 2012. Der Preis wurde am 18. März auf der IHM (Internationalen Handwerksmesse München) verliehen.
Dieses Fertigungsverfahren wurde zuerst auf den Hessischen Fenstertagen im November 2011 live in einem Workshop den Fachleuten und Handwerkern vorgeführt.
Das jetzt prämierte Entwicklungsziel von KORA FT 11 ist, mit möglichst wenig Investitionsaufwand für Maschinen und Werkzeuge moderne Fenstersysteme mit Varianten auf einem fünfwelligen programmgesteuerten Profilfräsautomaten und auf einem CNC Flächenbearbeitungszentrum mit maximaler Effizienz produzieren zu können. Entstanden ist ein völlig neu entwickeltes, in der Stärke von 78 bis 90 mm stufenlos verstellbares Holzfenstersystem.
In diesem würden einige Weiterentwicklungen hinsichtlich Profilierung, Systemtechnik und Fertigungsverfahren vereint sein, heißt es. Die Kombination und symbiotischen Wechselwirkungen von ineinander greifenden Neuentwicklungen könnten hochflexible, leistungsfähige, kostengünstige Fenstersysteme schaffen, ist Siebert überzeugt. Diese würden den derzeitigen und auch künftigen Anforderungen der EnEV völlig genügen.
Bisher nicht möglich sei die Verbindung von traditioneller rahmenweiser Fertigung und hochmoderner, kostensparender Einzelteilfertigung durch flexible CNC Anwendung, wobei die Vorteile der jeweiligen Verfahren je nach Anwendungsfall auf Knopfdruck genutzt und die Nachteile ausgeschlossen werden könnten. Eine angepaßte, risikoarme Umstellung von vor allem kleineren Handwerksbetrieben auf kostensparende, qualitätsverbessernde Verfahren sei dadurch nun möglich geworden.
Zudem seien durch Optimierungen und Neuentwicklungen in vielen Bereichen vielschichtige Kosteneinsparungen bei dem traditionellen Verfahren und insbesondere bei dem modernen Verfahren der Lose-Stab Fertigung von bis zu 30 % möglich. Das Stichwort ist Komplettbearbeitung von allen Teilen einschließlich des neuentwickelten Verfahrens zur Fertigung von überfälzten Glasleisten auf dem CNC Flächenbearbeitungszentrum. Dadurch fallen alle Arbeitsgänge nach der maschinellen Bearbeitung bis zur Oberfläche weg.
Das System und die Profilgebung würden es möglich machen, dass alle für die Fenster notwendigen Fensterteile und Leisten aus einer einzigen Rohkantel ausgetrennt werden könnten. Dies senke den Rohholzeinsatz und Verschnitt erheblich.
Durch die Komplettbearbeitung auf nur zwei Maschinen ist weniger Raum, Heizung, Absaugung, Druckluft, elektrische Energie notwendig. Die Investitions-, Fertigungs-, Materialkosten seien bei relativ hoher Leistung und Flexibilität niedrig.
Durch die moderne Profilgebung aber auch durch die neuen Verfahren erhöhen sich die Produkt- und Verarbeitungsqualität bei gleichzeitiger Vermeidung bisheriger Verarbeitungsfehler.
Bei der Einzelteilfertigung werden alle Teile sechsseitig oberflächenbehandelt inklusive dem Schutz von sensiblen Hirnholzflächen. Dies verbessere erheblich die Dauerhaftigkeit von Holzfenstern mit Entschärfung des Problempunktes Kapillarfuge.
Dittmar Siebert: "Dieses Fenstersystem steht für wegweisende Innovationskraft, die besonders kleineren und mittleren Fensterbaubetrieben den Weg zu spürbaren Kostenvorteilen ebnet und damit wertvolle Impulse für die zukunftsorientierte Aufstellung dieser Unternehmen bietet."
Mehr Infos: http://www.holzfachschule.de/technologie-transfer-bundespreis-2012.html