Gegenüber dem deutschen Fenstermarkt, der aktuell unter sinkender Nachfrage leidet, wächst der Schweizer Fenstermarkt kontinuierlich. Einen wesentlichen Beitrag leistet hierbei in der Schweiz die Marke Minergie, so die Marktanalyse von Kreutzer Fischer & Partner in einer aktuellen Studie.
In der Schweiz ist die Nachfrage nach Fenstern weiter expansiv, wenngleich das Wachstum 2007 mit +2,6% gegenüber dem Vorjahr (VJ) auf rund 2,06 Mio. Fensterflügel deutlich hinter dem Vorjahr liegt (+4,3% geg. VJ). Vorzieheffekte aufgrund des warmen Winters 2006/2007 ließen das Geschäft letztes Jahr schwach anlaufen, gegen Ende des Jahres kam jedoch Dynamik in den Fenstermarkt. Dieser Trend setzt sich auch im ersten Halbjahr 2008 fort, so dass 2008 mit einem neuerlichen Absatzplus von rund 2% gerechnet werden kann. Die Wachstumsraten liegen im Neubau und der Sanierung gleichauf, das doppelt so große Sanierungsvolumen schaufelt jedoch dementsprechend mehr Fenster in den Markt. Treiber der positiven Entwicklung sind nach wie vor der Nicht-Wohnbau und der MGWB. Eine weitere Dynamik erfährt der Markt aus der Fenstersanierung. Diese ist im Wesentlichen auf die stark steigenden Energiepreise zurückzuführen. Seit 2000 ist der Aufwand Schweizer Haushalte für Energie um fast 30% gestiegen. Ein Umstand, der das Energiebewusstsein der Bevölkerung sensibilisiert und die Nachfrage nach Minergie (Niedrigenergie-Standard) und Minergie-P (Passivhaus-Standard) rasant wachsen lässt. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich wird nachhaltiges, energiebewusstes Bauen von öffentlicher Seite jedoch nicht nur stark gefördert, sondern auch beworben. Dazu Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Kreutzer Fischer& Partner: “Die Marke Minergie ist mittlerweile eines der stärksten bauaffinen Labels in der Schweiz. Da Minergie nicht nur den Neubau betrifft, sondern bewusst auch bestehende Gebäude erfasst, sind die Richtlinien der wohl größte Treiber für die Fenstersanierung. Wir gehen davon aus, dass die Wirkungskraft größer ist, als beim EU-Energieausweis“. Gegenüber Österreich und Deutschland ist in der Schweiz eine langsamere Preisentwicklung zu verzeichnen. Der Durchschnittspreis pro Fensterflügel steigt 2007 nur um 1,6% auf nunmehr rund € 278,- und damit deutlich langsamer als in Deutschland und Österreich. Mengenbereinigt liegt die Preiserhöhung sogar bei nur 1,1%. Grund dafür ist der hohe Wettbewerb und die insgesamt niedrige Inflation in der Schweiz. 2008 sind bereits leichte Vorzeichen einer Entspannung des Preisdrucks zu erkennen. Mit Ausnahme von Holz steigt der Preis in allen Materialgruppen um rd. 2,5%.