Nach dem schwachen Geschäftsjahr 2009 hat sich die Auftragslage bei der Homag Group AG wieder deutlich verbessert. Den Turnaround hätte man bereits im 4. Quartal 2009 geschafft und auch im laufenden Jahr wolle man zweistellig wachsen, so Vorstandssprecher Rolf Knoll heute auf der Pressekonferenz in Stuttgart.
Knoll sprach von einem klaren Aufwärtstrend. "Die Investitionsneigung unserer Kunden hat wieder zugenommen, so dass wir sehr zuversichtlich sind die Talsohle durchschritten zu haben. Deshalb rechnen wir für 2010 bei Auftragseingang und Umsatz mit Zuwächsen im zweistelligen Prozentbereich und wollen ein Umsatzvolumen von über 600 Mio. Euro erzielen (2009: 524 Mio.
Euro)", so Knoll. Für das 1. Quartal 2010 prognostiziert der Vorstand ein Auftragsvolumen, das gut 10 % über dem bereits wieder ordentlichen 4. Quartal 2009 (131 Mio. Euro) liege.
Gleichzeitig räumte Knoll allerdings ein, dass die Folgen der Wirtschaftskrise immer noch deutlich zu spüren seien und "wir uns trotz der positiven Tendenzen noch klar unter dem Niveau bewegen, das wir vor der Krise hatten - insbesondere bei den am Markt erzielbaren Preisen".
Auch sein Ergebnis will der im SDAX notierte weltweit führende Hersteller von Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie 2010 wieder verbessern. Finanzvorstand Andreas Hermann rechnet mit einem "leicht positiven Jahresergebnis". In einzelnen Quartalen werde das Ergebnis dabei aber voraussichtlich noch negativ ausfallen. Festhalten will man bei der Gruppe an den eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduzierung, insbesondere in den Bereichen Investitionen und sonstige betriebliche Aufwendungen. Die Maßnahmen im Personalbereich würden im Laufe des Geschäftsjahres 2010 abgeschlossen werden. Demnach wird sich die Mitarbeiterzahl im Jahresverlauf 2010 nochmals leicht reduzieren - Andreas Hermann geht davon aus, "dass sich aus heutiger Sicht der Personalstand in der HOMAG Gruppe bei 4.600 Mitarbeitern - herausgerechnet sind die Mitarbeiterzahlen aus der Benz-Akquisition - einpendeln wird." (30.09.2008: 5.405 Mitarbeiter).
Die zahlreichen innovativen Neu- und Weiterentwicklungen seien auch ein Grund, warum es bei der Gruppe wieder aufwärts gehe, so Knoll. Als Beispiel nannte der Vorstandssprecher das patentierte laserTec, ein völlig neues Verfahren bei der Spanplattenbearbeitung das bei den Kunden sehr gut ankommt.
In der Branche insgesamt fiel der Nachfrageeinbruch noch höher aus, so dass die Gruppe auch in der Krise wieder Marktanteile hinzugewinnen konnte. Im Jahresverlauf 2009 konnte sich der Konzern bei Umsatz und Auftragseingang von Quartal zu Quartal verbessern, so dass der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2009 mit 171 Mio. Euro bereits wieder über dem Vorjahreswert (164 Mio. Euro) lag.
Angesichts des starken Umsatzrückgangs kam es trotz der großen Einsparungen, die die Gruppe mit zahlreichen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Kostenreduzierung realisiert habe, zu einer deutlichen Ergebnisverschlechterung. Vor den Restrukturierungs-/Einmalaufwendungen und vor dem Ergebniseffekt aus der Mitarbeiterbeteiligung belief sich das EBIT auf -10,2 Mio. Euro (Vj.: 72,8 Mio. Euro) und das EBT auf gleicher Basis auf -19,4 Mio. Euro (Vj.: 63,0 Mio. Euro). Das Jahresergebnis beträgt nach Anteile Dritter -20,7 Mio. Euro (Vj.: 31,9 Mio. Euro) und das Ergebnis je Aktie -1,32 Euro (Vj.: 2,04 Euro).
Im 4. Quartal 2009 habe man allerdings den Turnaround geschafft und einen auf Aktionäre entfallenden Periodenüberschuss von rund 4 Mio. Euro vor und 1 Mio. Euro nach außerordentlichem Aufwand erwirtschaftet.