Der deutsche Fenstermarkt enttäuscht, so die Marktforscher von Kreutzer Fischer & Partner. Die Herstellererlöse hätten 2014 bei knapp 3,9 Mrd. Euro gelegen. Ein deutliches Wachstum gab es nur bei den polnischen Anbietern, wie aktuelle Daten im Branchenradar “Fenster in Deutschland 2015“ zeigen.
Anfang 2014 waren die deutschen Fensterhersteller noch voller Euphorie, zumal auch die Baugenehmigungen der vorangegangenen Jahre ein tolles Geschäft erwarten ließen. Umso größer war die Enttäuschung am Ende des Jahres. Denn die Nachfrage wuchs im vergangenen Jahr tatsächlich nur um 1,3 %, erlösseitig lag das Plus gar nur bei 0,4 %. Insgesamt wurden von den Herstellern 3.864 Mio. Euro umgesetzt.
Infolge des regen Wohnungsneubaus wuchs der Bedarf in neuerrichteten Gebäuden kräftig um 11 %. Gleichzeitig beschleunigte aber der Rückgang im Renovierungsmarkt auf über 2 %. Und hier werden rund 70 % der Umsätze getätigt. Das Geld fließe in den täglichen Konsum oder in die Anschaffung langlebiger Konsumgüter, so die Marktforscher. Es habe den Anschein, als gelte es „heute zu leben“, statt in die Zukunft zu investieren, von der man immer weniger weiß, was sie tatsächlich bringen wird.
Ein dynamisches Wachstum gab es einzig bei den polnischen Importeuren. Bei Drutex stiegen die in Deutschland getätigten Erlöse um 15 %, bei Oknoplast um 19 %. Bezogen auf den Absatz ist Drutex mittlerweile die Nummer Drei in Deutschland, Oknoplast liegt auf Platz zwölf. Deutschland ist daher nicht nur Exportweltmeister, sondern – zumindest was Fenster betrifft – auch ein beliebtes Importland. Denn mit Internorm liegt ein weiterer ausländischer Anbieter auf Platz acht im Ranking. Im europäischen Vergleich sei eine derartige ausländische Präsenz auf Fenstermärkten einzigartig, resümieren die Marktforscher.
Tabelle: Marktentwicklung Fenster in Deutschland | Herstellerumsatz in Mio. Euro
Umsatz in Mio. Euro |
2011 |
2012 |
2013 |
2014 |
Fenster in Deutschland |
3.662 |
3.777 |
3.847 |
3.864 |