Die deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen haben ihren Umsatz 2008 voraussichtlich um 10 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro steigern können. Der Ausblick kann aber aufgrund eines zweistelligen Minus beim Auftragseingang nicht zufrieden stellen.
„Die Branche ist im fünften Jahr in Folge noch einmal gewachsen", sagte Rolf Knoll, Vorsitzender des VDMA Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen, anlässlich der LIGNA-Pressekonferenz bei der HOMAG Holzbearbeitungssysteme AG in Schopfloch. Zunehmend spürbar sei jedoch eine „Durststrecke wichtiger Abnehmerbranchen, die weltweit auf deutsche Technologie setzen", betonte Knoll.
Das bisherige noch hohe Wachstumsvolumen ist zum Großteil auf den überaus positiven Geschäftsverlauf bei den Ausrüstern der Säge- und Holzwerkstoffindustrie zurückzuführen. In anderen Segmenten der Holzbearbeitung sind die Auftragseingänge und Umsätze zum Teil bereits seit Frühjahr 2008 rückläufig. „Daher dürfen die im Rückblick insgesamt positiven Zahlen nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen", erläuterte der Fachverbandsvorsitzende. Ein zweistelliges Minus beim Auftragseingang des Jahres 2008 belege dies.
Die allgemeine konjunkturelle Lage zeigt unübersehbare Anzeichen von Schwäche. Infolgedessen hält der VDMA Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen die Prognose vom November von minus fünf Prozent für optimistisch. Die erkennbare Durststrecke lässt sich nur überwinden, „wenn möglichst rasch das Vertrauen in die Geld- und Finanzmärkte weltweit wieder hergestellt wird", sagte Knoll. Die globale Finanzkrise wirke sich jetzt schon verstärkt auf die Investitionsgüterindustrie aus. Auch bisher wachstumsstarke Regionen zeigen derzeit keine Impulse.
Immer öfter berichten Mitgliedsunternehmen zudem von Finanzierungsschwierigkeiten bei Kunden, besonders in Osteuropa und Asien. Ein weiterer Grund für die erwartete Abschwächung ist die Unsicherheit bezüglich der Nachfrage der Konsumenten nach Produkten der holzverarbeitenden Industrie, die die Produzenten dazu veranlasst, geplante Investitionsvorhaben auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Die Auftragseingänge der deutschen Holzbearbeitungsmaschinenindustrie haben 2008 die Spitzenwerte des Vorjahreszeitraums nicht erreicht. Nach Jahren des Wachstums ist nun eine Trendwende erkennbar. Zunächst war die Schwäche in Nordamerika zu spüren, die das Ende des seit 2004 andauernden Investitionszyklus einläutete.