Seit einiger Zeit untersucht die Europäische Kommission die Möglichkeiten, Regeln für ein energy labelling von Fenstern einzuführen. Der BF hat im Vorfeld mit einem Brief gegenüber den deutschen Experten in diesem Verfahren seine Unterstützung für ein aussagekräftiges EU-energy label ausgedrückt. Dem Gegenüber hat sich vor kurzem der europäische Fensterverband EuroWindoor (inkl. VFF) gegen das geplante europaweite Energy Label ausgesprochen.
Lesen Sie hier Auszüge aus dem Brief an die Experten in diesem Verfahren:
"Der Bundesverband Flachglas (BF) vertritt die Belange der Unternehmen, die Glas für den Gebäudesektor produzieren und vertreiben. Die rund 110 Mitgliedsunternehmen mit rund 220 Betriebsstätten repräsentieren ca. drei Viertel der Branche. Die gesamte Branche umfasst rund 27.000 Beschäftigte; der Gesamtumsatz betrug 2014 rund 2,5 Mrd. Euro. Zu unseren Mitgliedsunternehmen zählen sowohl die industriellen Hersteller von Basisglas als auch die in der Regel mittelständischen Unternehmen, die dieses zu anwendungsfertigen Produkten wie hoch wärmedämmenden Isoliergläsern weiter verarbeiten.
[...] Wir möchten mit diesem Brief gegenüber Ihnen als den deutschen Experten in diesem Verfahren unsere Unterstützung für ein EU-energy label ausdrücken. Unser Verband und unsere Branche befürworten ein aussagekräftiges EU-energy label für Fenster. Die erwarteten Vorteile der Einführung eines solchen labels, wie sie in der Studie quantifiziert werden, sprechen für sich selbst. Gegenüber dem „Business-as-usual-Szenario“ könnte die Einführung
- Einsparungen im Endenergieverbrauch bewirken;
- zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen;
- Gesamtkosten für Verbraucher und Gesellschaft reduzieren
- und positive Beschäftigungseffekte auslösen.
Auf nationaler Ebene würde ein EU-label unsere Baugesetzgebung unterstützen. Nationale Verordnungen stellen Anforderungen an die energetische Qualität, während ein EU-label Verbrauchern bei der Auswahl von Fenstern hilft (d. h. Fokus auf dem Wohngebäudebereich). Dadurch, dass genaue und verständliche Informationen zur Verfügung gestellt werden, können Verbraucher Lösungen oberhalb der Mindestanforderungen wählen.
Diese Marktanreize auf EU-Ebene werden uns helfen, die Strategie zur Gebäudesanierung in unserem Land zu realisieren und gleichzeitig die Funktion des Marktes stärken. Für mehr Information laden wir Sie ein, eine Website mit kurzen Infografiken und Videos zu besuchen, die von unserer EU-Schwesterorganisation Glass for Europe entwickelt wurde: www.windowenergylabel.eu.
In Deutschland unterstützt der BF den Ansatz, der von unseren Kollegen auf europäischer Ebene entwickelt wurde. [...] Es ist wichtig, dass das Label sowohl robust als auch einfach zu verstehen und einzuführen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer"