Deutsche Unternehmen sehen das größte Beschäftigungspotenzial für Flüchtlinge als ungelernte Hilfsarbeiter. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts, die im aktuellen ifo Schnelldienst am Donnerstag veröffentlicht wurde. Vor allem mangelnde Sprachkenntnisse sind für die Unternehmer ein Beschäftigungshindernis.
„41 % der Firmen sehen ein großes Potenzial für Flüchtlinge, in ihrer eigenen Branche als Hilfsarbeiter eingestellt zu werden“, sagt Gabriel Felbermayr, einer der Autoren der Studie. 37 % glauben an ein Potenzial, sie in ihrer Branche als Auszubildende einzustellen. 22 % der Firmen könnten sich in ihrer Branche Flüchtlinge als Facharbeiter vorstellen. Nur drei Prozent der Unternehmen sehen ein Potenzial für Führungskräfte in den Flüchtlingen.
Insbesondere geben die Unternehmen zu 92 % an, mangelnde Sprachkenntnisse seien ein Beschäftigungshindernis. Zu 71 % nannten sie ein mangelndes Qualifikationsniveau, zu 59 % arbeitsrechtliche Vorgaben und zu 32 % den Mindestlohn. „Der Befund zum Mindestlohn ist nicht wirklich überraschend, denn die Frage der adäquaten Entlohnung stellt sich ja nur für jene Stellen, bei denen die sprachlichen, fachlichen oder bürokratischen Hürden überwindbar sind“, erklärte Felbermayr. Vor allem am Bau im Osten (55 %) und im dortigen Handel (62 %) wird der Mindestlohn als Einstellungshindernis angesehen.
An der Umfrage beteiligt waren über 3.000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (49 %), dem Baugewerbe (25 %) und dem Handel (26 %). 85 % sitzen in Westdeutschland, 15 % in Ostdeutschland.