Durch die Sparpläne der Bundesregierung sieht der Bundesverband Glasindustrie e. V. (BV Glas) die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Glasindustrie in Deutschland gefährdet.
„Eine Absenkung der Belastungsgrenzen hätte für die Unternehmen dieselbe Wirkung wie eine Steuererhöhung und würde ihnen dringend benötigte Finanzmittel für Investitionen und den Erhalt von Arbeitsplätzen entziehen“, sagt Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des BV Glas.
Nach Angaben des Verbands hätte die Absenkung des Spitzensatzes ein Ansteigen der Energiebelastungen für die Glasindustrie um das drei- bis vierfache zur Folge. „Um die Belastungen abzufangen, müsste die Glasindustrie ihren Umsatz um 500 Mio. Euro steigern. Dies ist in einer Phase, in der sich die Unternehmen gerade langsam von der Weltwirtschaftskrise erholen, schlicht illusorisch“, erläutert Overath.
Durch die mit der Bundesregierung getroffene Klimavereinbarung sind Steuererhöhungen energieintensiver Unternehmen eigentlich ausgeschlossen, solange diese ihre Klimaziele erreichen. „Die Glasindustrie erfüllt ihre Klimaziele seit 1996. Wir fordern daher, dass auch die Bundesregierung ihre Zusagen einhält und Belastungsgrenzen in vollem Umfang erhalten bleiben“, so Overath.
Der Bundesverband Glasindustrie e.V. vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen der Glas herstellenden Industrie in Deutschland. Dazu zählen die Bereiche Flachglas, Behälterglas, Spezialglas sowie Glasbearbeitung- und -veredelung. Der Branche gehören rund 320 Betriebe mit circa 50.000 Beschäftigten an. Der Gesamtumsatz betrug 2009 rund 7,5 Mrb. Euro.