Wird es künftig einen neuen Lehrberuf “Fenster-, Tür- und Tormonteur“ geben oder nicht? ...
Die Entscheidung liegt beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWI): Wird es künftig einen neuen Lehrberuf „Fenster-, Tür- und Tormonteur“ geben oder nicht? Eine Umfrage, die betroffene Verbände aus Industrie und Handwerk bei ihren Betrieben geführt haben, ergab nach Meinung des BHKH: Die große Mehrheit der Betriebe sieht keinen Bedarf für den neuen Beruf. Insbesondere die Tischler und Schreiner hätten sich gegen ihn ausgespochen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Initiator der Umfrage, wertete das Ergebnis, so der BHKH, auf eigene Weise: Es empfahl dem BMWI, einen entsprechenden Lehrberuf zu schaffen, und zwar im Metallbereich, da dessen Industriebetriebe mehrheitlich für den Fenster-, Tür- und Tormonteur votiert hatten.
"Dieses ignorante Vorgehen des BIBB stellt das ganze Verfahren in Frage", kritisiert BHKH-Hauptgeschäftsführerin Dr. Bettina Wehrisch. Der BHKH hatte die Umfrage bei den Tischlern und Schreinern geführt. "Selbst wenn es Fenster-, Tür- und Tormonteure nur im Metallbereich gäbe, sie würden massiv in das Arbeitsfeld der Tischler und Schreiner eingreifen", moniert Wehrisch. "Der BHKH sieht das BMWI nun in der Pflicht, als Verordnungsgeber Klarheit zu schaffen und einem solchen Ausbildungsberuf keine Grundlage zu geben."
Für Jugendliche biete der Fenster-, Tür- und Tormonteur nur unzureichende Berufsperspektiven, so der BHKH. Die umfassende Lehre zum Tischler oder Schreiner, die auch die Montage beinhaltet, statte die Auszubildenden mit einer weit höheren Kompetenz aus. "Sie erhalten damit eine wesentlich bessere Grundlage, um sich langfristig auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können“, stellt Wehrisch fest.
Es gebe nach Information des BHKH auch Bestrebungen den Fenster-, Tür- und Tormonteur und einen neu zu schaffenden Lehrberuf "Montagefachkraft für Innenausbau" in einer anderen Berufsvariante zusammenzulegen. Auch hier kündigt der BHKH seinen Widerstand an: "Wie man es dreht und wendet, jede der Varianten geht zu Lasten der traditionellen Arbeit der Tischler und Schreiner", so die Hauptgeschäftsführerin. "Gegen diese Art Berufskannibalismus verwehren wir uns entschieden." Es helfe niemandem, wenn ein Beruf gegen den anderen ausgespielt werde."