Heute heißt Bauen, dass zuerst virtuell und dann real gebaut wird. Der Grund: Die Digitalisierung des Bauens legt die Grundlage dafür, große Bauprojekte im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren. Lesen Sie, warum digitale Daten für alle Projektbeteiligten für Transparenz sorgen und ab wann BIM bei öffentlichen Bauprojekten zur Pflicht wird.
Die durchgängige Digitalisierung aller planungs- und umsetzungsrelevanten Konstruktions- und weiterer Gebäudeinformationen als virtuelles Modell wird mit Building Information Modeling – kurz BIM – umschrieben. Diese Methode nutzt gegenüber herkömmlichen IT-Modellen deutlich mehr Informationen und schafft eine synchronisierte Datenbasis, auf die alle am Bau Beteiligten zugreifen können. Vom Planer bis zum Handwerker sind damit alle Beteiligten auch immer auf dem aktuellen Stand in Sachen Planung und Umsetzung.
Um BIM in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) kürzlich einen Stufenplan für die Einführung von BIM vorgelegt. Dieser gilt in erster Linie für den Infrastrukturbau und den infrastrukturbezogenen Hochbau, kann aber auch in anderen Bereichen als Modell genutzt werden.
Bis 2017 Vorbereitungs- und Erfahrungsphase
Der Stufenplan sieht als erste Stufe eine Vorbereitungsphase (bis 2017) vor, in der Standardisierungsmaßnahmen durchgeführt und Leitfäden, Checklisten und Muster erarbeitet werden. In der zweiten Stufe (2017 bis 2020) sollen die derzeit vier vom BMVI geförderten Pilotprojekte deutlich erweitert werden, um über alle Planungs- und Bauphasen hinweg Erfahrungen sammeln zu können.
Regelmäßige Anwendung bei BMVI-Projekten ab 2020
In der dritten Stufe (ab 2020) soll BIM im Zuständigkeitsbereich des BMVI bei neu zu planenden Projekten regelmäßig angewandt werden. Der Stufenplan beschreibt unter anderem das dann geforderte Leistungsniveau und listet die Maßnahmen auf, die zur Vorbereitung der breiten Einführung ergriffen werden sollten (Präsentation: Entwicklung und Umsetzung des Stufenplans Digitales Planen und Bauen).
Bundesbauministerium: www.bmub.bund.de