Ende Juli besuchte Bundesarbeitsministerin von der Leyen den Auricher Systemgeber und Großhändler Schüt-Duis. Im Anschluss an eine Betriebsbesichtigung des Logistikzentrums im Industriegebiet Nord wurden verschiedene Aspekte der Personalentwicklung mit der Geschäftsleitung von Schüt-Duis diskutiert.
Die von Schüt-Duis gezahlte „Babyprämie“ und das ergebnisorientierte Gehaltssystem würden auch bei anderen Arbeitgebern auf reges Interesse stoßen, so das Unternehmen. Zusätzliche Themen in der Diskussionsrunde: Fachkräftemangel, der demografische Wandel und die Ausbildungssituation.
Arbeitsministerin von der Leyen: „Wir sollten nicht Ausbildungsplätze mangels Bewerbern abbauen, sondern ausländische Jugendliche für diese Ausbildung zu uns holen. Es wird immer wichtiger, nicht nur auf Bewerbungen zu warten, sondern aktiv Mitarbeiter zu suchen. Überall im Ausland werde ich zu unserem dualen Ausbildungssystem befragt. Der systematische Aufbau der Ausbildung in Deutschland ist sehr kostbar!“
Ausbildungsleiterin Imke Best berichtete über Bewerberanzahl, Qualifikation der Bewerber und die Zusammenarbeit mit den Schulen. Schüt-Duis hat dieses Jahr zehn Ausbildende in unterschiedlichen Berufszweigen. Im Beisein von Vertretern der Schulen und Hochschulen wurde die Initiative „Chance: Azubi“ vorgestellt, in der etwa einhundert Unternehmen im Nordwesten Kontakte zu Praktikanten und Auszubildenden knüpfen.
Zur Qualifikation der Ausbildungs-Bewerber äußerte von der Leyen: „Früher haben die Betriebe von zehn Bewerbern den Besten ausgewählt. Heute gibt es häufiger lediglich einen Kandidaten. Aufgabe des Betriebes ist es, diese Person an die Anforderungen heranzuführen.“
Geschäftsführer Paco Schüt ergänzte, dass mittlerweile sogar die Ausbildung zum Berufskraftfahrer zum Ausbildungsspektrum des Hauses Schüt-Duis gehöre. Schüt: „Früher bezahlte der Kraftfahrer den Führerschein selber. Mittlerweile sind Kosten und Ausbildungsdauer nur noch im Rahmen einer Ausbildung tragbar. Da zu dieser Ausbildung auch Werkstattaufgaben gehören, sind auch hier betriebliche Kooperationen unabdingbar.“
Zur Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen der Region wurde auch das von Schüt-Duis initiierte Energiesparprojekt „Energietatort Aurich – auf der Suche nach den 20 Prozent“ erörtert.
Abschließend erwähnte die Ministerin: „Ich habe meine Bundestagskandidaten nach innovativen, mittelständischen Unternehmen in Ostfriesland gefragt. Dadurch konnte ich heute zwei Betriebe der Fenster- und Türentechnik kennenlernen“.