Am 1. Juli 2018 feierte die Geschäftsführende Gesellschafterin der Geze GmbH, Brigitte Vöster-Alber, ihr 50. Betriebsjubiläum. Seit 1968 steht sie an der Spitze des Unternehmens, das mit fast 3.000 Mitarbeitern weltweit zu den führenden Anbietern von Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik sowie Automatische Türsysteme und Gebäudeautomation zählt.
Mit nur 24 Jahren übernahm Brigitte Vöster-Alber im Jahr 1968 nach dem Tod ihres Großvaters Reinhold Vöster die Führung des Unternehmens. Seitdem hat sie die Unternehmensstrategie, das Produktportfolio sowie das Auslandsgeschäft immer weiter vorangetrieben und kontinuierlich ausgebaut.
Es gab auch mal Geze-Skibindungen...
Über ein halbes Jahrhundert hinweg hat sich Brigitte Vöster-Alber nie vor schwierigen, mitunter unpopulären Entscheidungen gescheut. Ein einschneidendes Ereignis war die Trennung von der beliebten, aber nicht mehr profitablen Skisparte in den 1980er-Jahren. Dies setzte neue Kapazitäten frei, um sich auf moderne Tür- und Fensterlösungen zu konzentrieren und das Exportgeschäft weiter auszubauen.
Heute steigert das Unternehmen mit Fertigungsstätten in China, Spanien und Serbien, 31 Tochtergesellschaften sowie zahlreichen Vertriebsrepräsentanzen seine Wachstumsraten. Zugleich wurde unter ihrer Ägide der Bereich Forschung und Entwicklung ausgebaut. In den letzten Jahren wurden in Leonberg insgesamt 28,8 Mio. Euro investiert: Ein klares Bekenntnis der Unternehmerin zum Standort.
Die Offenheit und der Mut, neue Wege zu gehen, spiegeln auch aktuelle Entwicklungen wider. Unter Brigitte Vöster-Albers Führung treibt das Unternehmen derzeit die intelligente Gebäudevernetzung unter Berücksichtigung aktueller Trends wie Internet of Things immer weiter voran. Nicht zuletzt überstand das Unternehmen auch die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 unbeschadet. 2009 investierte Geze sogar aus eigener Kraft 29,6 Mio. Euro in Expansionsaktivitäten. „Wer auch in Krisenzeiten aktiv bleibt, kann großes Potenzial daraus schöpfen“, so die Geze-Chefin.
„Unternehmerinnen sind bis heute zu wenig sichtbar“
Als Vöster-Alber Chefin wurde, waren Frauen in Führungspositionen noch lange nicht üblich. „Ich wusste, was es bedeutet, nach dem allzu frühen Tod meines Vaters von meinem Großvater den alleinigen Vorsitz eines Familienunternehmens übertragen zu bekommen“, erinnert sie sich. „Ich musste mich in einer Männerdomäne zurechtfinden und behaupten.“ Unternehmerinnen galten als Ausnahmeerscheinungen und sind heute sicherlich selbstverständlicher.
Dennoch, so Brigitte Vöster-Alber, seien Frauen in der Chefetage immer noch zu wenig sichtbar, traditionelle Bilder und Klischees spielten immer noch eine Rolle. Zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies hat sie bei GEZE stets forciert. Mit 29 % ist bei dem Unternehmen der derzeitige Anteil an Frauen in Führungspositionen außergewöhnlich groß und hat sich in den vergangenen Jahren um rund die Hälfte erhöht. Auch beim Nachwuchs gibt es viele Frauen. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden und Studierenden der Dualen Hochschule liegt intern bei 23 %.
Große Ehrungen – großes Engagement
Unternehmertum ist für Brigitte Vöster-Alber seit jeher verbunden mit gesellschaftlichem Engagement. Eine Haltung ihres Großvaters, an die sie anknüpfte und für welche sie 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Im Jahr des 150-jährigen Firmenjubiläums 2013 folgte die Ehrenbürgerwürde der Stadt Leonberg. 2016 ehrte die Konrad-Adenauer-Stiftung Brigitte Vöster-Alber mit dem Preis „Soziale Marktwirtschaft 2016“.
Mit Blick auf die Gesellschaft liegen der vierfachen Mutter Kinder-Hilfsprojekte wie die Unterstützung der Stuttgarter „Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.“ oder des Kinderhilfswerks „Plan International“ am Herzen. Auch Sponsoring-Aktivitäten für Kunst, Kultur und Sport haben einen hohen Stellenwert.