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BPH-Kongress: Zwischen Industrie 4.0 und Wettbewerbsdruck

Digitalisierung, politische Rahmenbedingungen, Wettbewerbsdruck — wie begegnet die Fensterbranche den aktuellen Herausforderungen? Rund 160 Teilnehmer diskutierten diese Fragen beim Holz-/Holz-Alufenster-Kongress des Bundesverband ProHolzfenster e.V. (BPH) im September in Arnsberg.

„Der Mensch hat sich einen neuen Lebensraum erobert: die digitale Welt.“ Ein Zitat des Digital Leadership-Experten Ibrahim Evsan, dem der BPH-Vorsitzende Eduard Appelhans gleich die Frage folgen ließ, wie denn die Branche den Übergang in diesen Lebensraum gestaltet: „Werden wir die Herausforderungen verschlafen?“ Natürlich nicht – zumindest die Kongressteilnehmer beschäftigten sich an zwei Tagen mit den aktuellen und künftigen Entwicklungen.

Mehr Wertschöpfung durch Marketing und Vertrieb

Der Wettbewerbsdruck für den Holz-/Holz-Alufenster-Markt ist groß und kommt von allen Seiten – seien es das Kunststofffenster, finanzstarke Investoren, EU-Subventionen z.B. für polnische Hersteller oder die neuen Verkaufsportale im Internet. Doch habe es die Kunststoffindustrie in 50 Jahren nicht geschafft, das Holz-/Holz-Alufenster vom Markt zu drängen, so Appelhans: „Wir haben hochwertige Produkte aus einem wunderbaren Rohstoff. Das hat Zukunft! Wer es schafft, sein Know-how mit den Möglichkeiten der digitalen Welt intelligent zu verbinden, wird die Nase vorn haben.“ Allerdings gelte es, mit den Fenstern und dem Service mehr Wertschöpfung zu generieren, denn diese habe sich in den vergangenen Jahren nicht erhöht. „Auch wenn wir Hersteller naturgemäß eher Technik-orientiert sind: Wir müssen alle Chancen ergreifen und uns vor allem stärker auf Marketing und Vertrieb konzentrieren.“

Einblicke bei Sorpetaler

Wie macht es denn der Vorsitzende selbst in seinem Unternehmen? Die Betriebsbesichtigung bei Sorpetaler Fensterbau war eine gute Gelegenheit, dem Kollegen über die Schulter zu schauen. Besonders interessant für die Besucher: Das moderne CNC-gesteuerte Bearbeitungszentrum, die Halogentrocknung, das Corporate Design der Lieferfahrzeuge, die Philosophie als „familienfreundliches Unternehmen“ – hier boten sich viele Anknüpfungspunkte für Gespräche.

Fensterkonstruktionen im Wandel

Während die Vorträge wichtiges Unternehmerwissen vermittelten, ging es in den Workshops in die Praxis:

Dr. Odette Moarcas vom ift Rosenheim diskutierte mit den Teilnehmern, welche Konstruktionsprinzipien sich beim Holz-Alufenster durchsetzen. 

Im Workshop „Verkauf und Vertrieb nachhaltig revolutionieren“ demonstrierten Rüdiger Dönges und Bastian Vogelbacher am Beispiel Holzfenster, wie modernes und erfolgreiches Verkaufen heute funktioniert und welche Chancen die Digitalisierung bietet.

„Weg vom linienförmigen Denken. Hin zum geordneten Chaos!“, beschrieb Dipl.-Ing. Dittmar Siebert die Anforderung beim Thema Industrie 4.0. Datendurchgängigkeit vom Aufmaß bis zur Auslieferung sei Voraussetzung für den digitalisierten Prozess.

Gut besucht war auch der Workshop von Feng Shui-Expertin und Raum-Coach Christiane Baumann, der im Begleitprogramm angeboten wurde.

Der BPH-Vorsitzende Eduard Appelhans hob abschließend hervor: „Wir sind angetreten, damit das Holz- bzw. Holz-Alufenster nicht verschwindet. Wir zeigen Flagge, arbeiten aber natürlich auch mit anderen Verbänden zusammenarbeiten, was Technik und Normung betrifft. Aber die Werkstoff-Frage können wir nur im eigenen Verband nachhaltig vertreten.“

www.proholzfenster.de  

Mehr über die Tagung lesen Sie in der Novemberausgabe der GLASWELT, die am 08.11.2016 erscheint. 

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