Der im geregelten Markt gelistete VBH-Konzern verschwindet von der Börse. Wie der Baubeschlagshändler am heutigen Donnerstag bekanntgab, halten die Großaktionäre Ascalon, Lisoma und Adwian und Herr Wieland Frank mittlerweile knapp 92,6 % des Grundkapitals. Die restlichen Aktionäre sollen ausgezahlt werden und die VBH in eine neue Gesellschaft verschmolzen werden.
Über die Holding Skylinehöhe 86, an der Ascalon, Lisoma, Adwian und Herr Wieland Frank 100 Prozent der Anteile halten, wollen die Großaktionäre Mitte Juni eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, auf der die Übertragung der verbliebenden Wertpapiere der Minderheitsaktionäre und die Höhe der Barabfindung beschlossen werden soll. Als Datum für die außerordentliche Hauptversammlung streben die Großaktionäre den 25. Juli 2016 an. Das gab der Konzern heute in einer Adhoc-Mitteilung bekannt.
Die Meldung über den Squeeze-Out hat den in der Vergangenheit stark gesunkenen Aktienkurs deutlich ansteigen lassen. Im Tagesvergleich steht die Aktie um über 13 Prozent höher.
Bei der VBH ist der Konzernumsatz von 2011 bis 2015 um ein Viertel auf zuletzt etwas mehr als 600 Mio. Euro gesunken. Hinzu kommt ein Schuldenberg von 53 Mio. Euro, was dem Sechsfachen des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) entspricht. Die Umsatzrückgänge im Konzern seien im Wesentlichen von Nachfragerückgängen in Deutschland, von den wirtschaftlichen Auswirkungen der geopolitischen Krisen in Russland und der Ukraine sowie erheblichen Währungsabwertungen in den GUS-Staaten geprägt.
Im vergangenen Jahr haben die Großaktionäre das Eigenkapital über eine Barkapitalerhöhung im Wert von 26 Mio. Euro gestärkt. Für die Barabfindung der restlichen Wertpapier müssen die Großaktionäre jetzt nochmal in die Tasche greifen. Der Wert beträgt rund 7 Mio. Euro. Durch das Delisting können aber langfristig Kosten eingespart werden, die durch Publizitätspflichten und Kosten einer Hauptversammlung entstehen.