Bei der Hauptversammlung des Bundesverbands Flachglas (BF) gemeinsam mit der RAL Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) in Mainz wurden die Chancen am Markt verdeutlicht. Heftig diskutiert wurde die Anforderung in der neuen EnEV, die U-Werte jetzt mit 2 Nachkommastellen angeben zu müssen.
Als Auftaktredner bei der Hauptversammlung des BF am 23.April sprach dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Seiner Einschätzung nach sehe die Lage der Branche positiv aus: denn gerade in Deutschland seien die Rahmenbedingungen für die energetische Gebäudesanierung äußerst gut. Darüber hinaus wolle die Bundesregierung mit den Konjunkturpaketen I und II rund 80 Milliarden Euro an Bundesmitteln bereit stellen. Im Fokus der öffentlichen Hand sei zudem die Sanierung von öffentlichen Gebäuden (Schulen etc.). Hier sollten Verarbeiter, insbesondere Glasverarbeiter und Fenster- bzw. Fassadenbauer in die Offensive gehen und sich als Fachleute für die energetische Sanierung positionieren. Seiner Erfahrung nach suchten die Verbraucher fachkompetenten Rat. „Wer hier seine Kunden gut beraten kann, ihnen die Möglichkeiten und Einsparpotenziale durch die Energetische Gebäudesanierung aufzeigen kann, und darüber hinaus mit guten Tipps in Sachen Förderung dienen kann, hat heute sehr gute Chancen am Markt“, so Kohler.
Welche Kommastelle gilt in Zukunft?
Spannend war am zweiten Tag der Beitrag von Dr. Alexander Renner vom BmMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung). Hierbei entspann sich eine rege Diskussion mit Teilnehmern zur neuen U-Wert-Anforderung. Es wurde heftig darüber diskutiert, dass die EnEV 2009 U-Werte für Fenster und Glas auf zwei Nachkommastellen - beispielsweise 1,30 statt 1,3 - verlange. Dies würde dazu führen, dass sich die Anforderungen mit den heutigen Produkten nicht mehr so ohne weiteres realisieren ließen.
Der BF will, so Geschäftsführer Jochen Grönegräs, deshalb gemeinsam mit dem VFF noch einmal eine entsprechende Eingabe bei den verantwortlichen Stellen machen. Auch will der Verband sich dafür stark machen, dass die solaren Energiegewinne in der EnEV 2012 berücksichtigt werden.
Wahlen beim BF und in der GMI
Bei der Mitgliederversammlung des BF wurden Thomas Dreisbusch und Jürgen Halbmeyer für weitere drei Jahre als Vorstände bestätigt.
Bei der GMI wurde Christoph Troska (Pilkington) als Nachfolger von Horst Harzheim und Helmut Porschen in den erweiterten Vorstand gewählt und Dr. Bernhard Goer, Dr. Klaus Huntebrinker und Jürgen Halbmeyer im Güteausschuss in ihrer Position bestätigt.
Weitere Veranstaltungen des BF:
Im Juni finden die folgenden vier Reginaltagungen statt:
- Die Regionaltagung „Nord“ findet am 4. Juni bei der Firma Semcoglas in Nordhorn statt,
- Die Tagung „Süd“ am 10. Juni bei der Firma Arnold Glas in Merkendorf im Altmühltal (Franken)
- Die Tagung „Ost“ am 17. Juni bei dem Unternehmen Gethke-Glas in Göttingen
- Die Regionaltagung „West“ am 25. Juni bei Thermopor Glas in Merzenich im Rheinland (Kreis Düren).
Neben einer Einführung durch die gastgebenden Unternehmen und einer Vorstellung des BB und der GMI gibt es an den vier Veranstaltungstagen Beiträge zu „Glasprodukten“, „Technik“ und „Normung“ sowie jeweils einen Vortrag der Gesellschaft „Gestellpool Europe“ (lesen Sie dazu auch unsere aktuelle Meldung) zu aktuellen Entwicklungen im Bereich der Logistik von Glastransportgestellen.
Anmeldungsunterlagen zu den vier Regionaltagungen können im Internet unter www.bundesverband-flachglas.de heruntergeladen werden. Das Anmeldeformular können Sie aber auch hier abrufen: Anmeldeformular