Die Prognose des ifo-Instituts zur langfristigen Entwicklung des Bauvolumens in Deutschland stimmt verhalten optimistisch: Zwar dürfte sich der gegenwärtige Abwärtstrend im Neubau weiter fortsetzen, aber gleichzeitig wird die Bedeutung von Bestandsmaßnahmen in den nächsten Jahren weiter zunehmen.
ifo rechnet für die nächsten zehn Jahre mit einem Wachstum des Bauvolumens von 0,7 Prozent pro Jahr. Im Jahr 2007 betrug das gesamte Bauvolumen in Deutschland 240 Mrd. Euro. Geht man von einem moderaten Wachstum von 0,7 Prozent pro Jahr aus, wird das Bauvolumen in 2009 bereits bei knapp 243 Mrd. Euro liegen, im Jahr 2017 könnten es rund 256 Mrd. sein.
2007 vereinte der Wohnungsbau 54 Prozent des gesamten Bauvolumens. Für das Jahr 2020 wird ein vergleichbarer Anteil von rund 55 Prozent angesetzt. 2007 wurde nur noch der Bau von ungefähr 157000 Wohnungen genehmigt – 2006 waren es noch 216000 Einheiten; das entspricht einem Rückgang von 27 Prozent („Schuld“ daran waren die Vorzieheffekte zum Wegfall der Eigenheimzulage und der Mehrwertsteuererhöhung). Für 2008 und 2009 werden nicht mehr als 190000 fertiggestellte Wohnungen pro Jahr erwartet. Erst im Jahr 2010 soll die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen wieder über 200000 betragen. Für 2017 rechnet das ifo-Institut sogar mit insgesamt fast 300000 Wohnungen, darunter knapp 180000 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern und rund 115000 in Mehrfamiliengebäuden.
Die Zahl der Wohngebäude aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren, die dringend saniert werden müssen, ist hoch. Die Bedeutung von Bestandsmaßnahmen dürfte also in den nächsten Jahren noch zunehmen – vorausgesetzt, die Brennstoffpreise steigen weiter und die staatliche Förderung für energiesparende Sanierungsmaßnahmen bleibt bestehen.
Der Nichtwohnungsbau ist derzeit die Stütze der Branche. Der Aufwärtstrend der letzten zwei Jahre soll sich bis 2009 noch einmal deutlich fortsetzen. Nach 2009 soll der Neubau von Nichtwohngebäuden aber wieder deutlich zurückgehen. Da die Qualität der Gebäudesubstanz der gewerblich genutzten Gebäude überwiegend gut ist, dürften Gebäudemodernisierungen und Sanierungen für die meisten Unternehmen in den nächsten Jahren wirtschaftlicher sein als Neubauten.