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Bauindustrie: Präqualifikation ist Erfolgsstory / BHKH spricht sich dagegen aus

“Das Präqualifikationsverfahren, mit dem Bauunternehmen ihre Eignung für öffentliche Aufträge nachweisen können, entwickelt sich zur Erfolgsstory," erklärte der Hauptgeschäftsführer des Hauptver­bandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper

Weiter sagte Knipper am 22.09. in Berlin: "Nach einem schleppenden Start 2006 haben sich bis zum Sommer 2009 insgesamt schon über 3.000 Unternehmen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe dem Präqualifikationsverfahren unterzogen; davon allein in diesem Jahr über 2.000 Unternehmen. Und erfreulicherweise reißt die Nachfrage nicht ab. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben jedoch noch ein gutes Stück des Weges vor uns, bis zumindest alle 6.300 Unternehmen des Bauhaupt­gewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten präqualifiziert sind."

Als Grund für den rasanten Anstieg nannte Knipper die Vergabepraxis des Bundes, der Aufträge im Hochbau ohne oder mit beschränkter Ausschrei­bung nur an präqualifizierte Unternehmen vergibt.

Knipper erwartet, dass durch die neuen Haftungsregeln für Hauptunternehmer, die ab dem 1. Oktober gelten, die Präquali­fikation einen weiteren Schub erhalten werde. Danach haftet der Hauptunternehmer nicht mehr für die Sozialversicherungs­beiträge seines Nachunternehmers, wenn dieser präqualifiziert ist. Dies stärke unmittelbar die Unternehmen, die nachweisbar auf Zuverlässigkeit, Fachkunde und Leistungsfähigkeit setzen und helfe dabei, illegale Strukturen zu bekämpfen. Knipper appellierte in diesem Zusammenhang auch an die kommunalen Auftraggeber, sich stärker in das System einzubinden: Von über 20.000 öffentlichen Auftrag­gebern hätten sich bisher nur 1.900 dem System angeschlossen.

Unter Präqualifikation versteht man den vorgelagerten, auftragsunabhängigen Eignungsnachweis eines Unternehmens, der für jeweils ein Jahr gilt. Dieser muss bei einer zertifizierten Stelle beantragt werden und kostet rund 500 Euro pro Jahr. Laut Erlass des BMVBS ist sie verpflichtend bei ­freihändigen Vergaben und beschränkten Ausschreibungen ohne öffentlichen Teilnahmewettbewerb. Vor dem Erlass waren sie gleichwertig.

BHKH spricht sich gegen die Präqualifikation aus

In einer früheren Meldung des BHKH sprach sich die damalige Hauptgeschäftsführerin Dr. Bettina Schwegmann gegen die Präqualifikation aus. „Das Konjunkturpaket II soll nach dem erklärten Willen der Regierung zügig bei den Betrieben ankommen, damit es der Rezession effektiv entgegenwirkt. Dem widerspricht jedoch die geplante Umsetzung des Sanierungsprogramms im Punkt Präqualifikation. [...] Kleine Betriebe sind oft nur an einer einzigen Ausschreibung interessiert. Für sie bedeutet die Präqualifikation mehr Bürokratie, mehr Zeitaufwand und eine finanzielle Mehrbelastung gegenüber den früher üblichen Einzelnachweisen“, so Schwegmann.

www.bauindustrie.de
www.dqb.info