Die BAU 2009 stellt mit 210.000 Besuchern zum zweiten Mal in Folge einen neuen Rekord auf und lässt keine Krisenstimmung aufkommen. Von der Finanz- und Wirtschaftskrise, so der einhellige Tenor der Aussteller, war in den Messehallen nicht viel zu spüren: “Keiner jammert, alle schauen nach vorne“.
Die Besucher aus aller Welt, darunter mehr als 36.000 internationale Gäste, kamen aus 149 Ländern. Insbesondere am vierten und fünften Messetag war der Andrang teilweise so groß, dass die Stände dicht bevölkert waren und es in den Messehallen eng wurde. Viele Aussteller berichteten von einem Besucheransturm: „Wir sind regelrecht überrannt worden“. Es war das beste Ergebnis in der mehr als 40jährigen Geschichte der BAU, meldet die Messegesellschaft schon direkt nach der Schließung der Veranstaltung.
Auf Europas wichtigster Fachmesse für Architektur, Materialien und Systeme präsentierten sich an sechs Messetagen 1.924 Aussteller aus 42 Ländern. Unbeeindruckt von der Krisenstimmung in anderen Branchen kamen von Tag zu Tag mehr Besucher auf das Münchner Messegelände, um sich über Innovationen und Weiterentwicklungen in der Bauwirtschaft zu informieren. Die Besucher deckten die gesamte Palette des Planens, Gestaltens und Bauens ab – Planer, Architekten und Bauingenieure waren ebenso darunter wie Bauunternehmer, Handwerker, Baustoffhändler und Vertreter der Wohnungswirtschaft. „Wir hatten ein sehr buntes Publikum – vom bayerischen Zimmerermeister bis zum türkischen Hochbauingenieur“, so Ludger Dederich, Leiter der Holzbau Fachberatung beim Holzabsatzfonds.
Neben Deutschland stellten Österreich, die Schweiz, Italien, Slowenien, die Tschechische Republik, Russland, Polen, der Iran, Frankreich und die Türkei die meisten Besucher. Auch aus außereuropäischen Ländern wie China und Japan kamen überdurchschnittlich viele Besucher – ein deutliches Indiz für den hohen Stellenwert, den die BAU auch außerhalb Europas genießt. Die internationale Beteiligung war erneut hoch: über 36.000 Besucher kamen aus dem Ausland.
Angesichts des Rekordergebnisses zog auch Messe-Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer ein überaus positives Fazit: „Die Messe hat unsere hohen Erwartungen noch übertroffen. Der teilweise enorme Aufwand, mit dem die Aussteller ihre Produkte in Szene gesetzt haben, zeigt deutlich, dass die BAU das absolute Top-Event der Branche in Deutschland, Europa und darüber hinaus ist. Dass sich der Besucherrekord von 2007 angesichts der düsteren Wirtschaftsprognosen noch einmal toppen lässt, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Umso höher ist dieser Erfolg zu bewerten.“
Herausragende Themen der BAU waren das energieeffiziente und nachhaltige Bauen. An den Ständen stand die Frage, wie man beim Bauen Energie sparen, die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann, im Vordergrund der Gespräche. „Vor zwei Jahren war das Thema Klimaschutz noch ein deutsches Thema, jetzt ist es ein internationales. Die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten nimmt ständig zu“, so Thomas Lauritzen, Leiter Unternehmenskoordination bei Schüco. Leitthemen der BAU waren außerdem das barrierefreie Bauen sowie das Bauen im Bestand. Beide Themen wurden, ergänzend zu spezifischen Produktpräsentationen der Aussteller, mit Sonderschauen veranschaulicht. „Auch bei der BAU 2011 werden die Themen Energieeffizienz und Bauen im Bestand eine herausragende Rolle spielen“, kündigte Markus Geisenberger, der Projektleiter der BAU, an.