Von Januar bis September 2009 wurden etwa 3 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vergleichszeitraum 2008. Aber: Im dritten Quartal 2009 hat die Zahl der Baugenehmigungen mit einem Plus von 7% gegenüber dem Vorjahresquartal wieder deutlich an Fahrt gewonnen.
Vor allem im Ein- und Zweifamilienhausneubau, doch auch im Geschosswohnungsbereich sind die Genehmigungszahlen angestiegen.
Insgesamt wurden im dritten Quartal 2009 48.117 Wohnungen genehmigt, davon 84 Prozent im früheren Bundesgebiet und 16 Prozent in den neuen Flächenländern und Berlin. Knapp 90 Prozent der Genehmigungen betrafen den Neubau von Wohnungen. Zum ersten Mal seit Langem stiegen die Genehmigungen im Neubau von Wohnungen deutlich gegenüber Vorjahresquartal an - insgesamt um um 9 Prozent. Im dritten Quartal 2008 hatte sich der Wohnungsneubau allerdings auch besonders genehmigungsschwach entwickelt. Die demgegenüber positiven Ergebnisse im dritten Quartal 2009 signalisieren also zwar keinen Rekordaufschwung, aber immerhin eine sehr deutliche Stabilisierung. In eine solche Richtung weisen auch die jüngsten Prognosen der Münchner Baumarktforschung BauInfoConsult für das Gesamtjahr 2009.
Der einzige Gebäudetyp, für den weniger Genehmigungen im Wohnungsneubau vorliegen als im Vorjahresquartal, sind Wohnungen in Nichtwohngebäuden. Schließlich war dieser mittlerweile arg geschrumpfte Bausektor im dritten Quartal 2008 noch mit ungebremster Genehmigungsdynamik unterwegs. Dagegen sind die Genehmigungen für Wohnungen in Wohngebäuden um knapp 10 Prozent gestiegen: Die Investitionsbereitschaft von Bauherren und Wohnungsunternehmen ist offensichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte aus dem Winterschlaf erwacht. Bei Wohnungen in Drei- und Mehrfamilienhäusern stiegen die Genehmigungen zwar verhaltener an als im überwiegend privaten Ein- und Zweifamilienhausbau, doch auch hier kündigt sich eine erkennbare Marktbelebung an.
In allen Wohngebäudearten haben auch die im Neubau genehmigte Wohnungsfläche, der genehmigte Raum und die veranschlagten Kosten ein Wachstum von im Schnitt etwa 10 Prozent hingelegt. Nicht nur an der Zahl der genehmigten Bauvorhaben (+14 %), sondern auch an genehmigter Fläche, Raum (je +16 %) und Kosten (+19 %) haben Zweifamilienhäuser am deutlichsten zugelegt. Wie schon in den Quartalen zuvor sind die neuen Genehmigungen für den Bau von Wohnheimen in den alten Bundesländern nicht abgerissen.
Betrachtet man sich die Zahl der Genehmigungen nach Auftraggebern, erkennt man gegenüber dem zaghaften Vorjahresquartal eine deutlich gestiegene Investitionsbereitschaft auf Seiten der privaten Haushalte (+14 % mehr Genehmigungen im Wohngebäudeneubau) und eine zumindest gleich bleibende Genehmigungstätigkeit der Unternehmen (die zu circa 80 % laut Statistik Unternehmen der Wohnungswirtschaft sind).
Länderebene: mehr Häuslebauer in den westdeutschen Hochburgen
Bei einer Aufschlüsselung auf Bundesländerebene werden deutliche regionale Unterschiede offenbar: Neben den Bundesländern mit soliden oder starken Zuwächsen gegenüber dem Vorjahresquartal stehen Länder mit z. t. mächtigem Genehmigungsschwund wie Sachsen (-16 %), Hessen (-15 %) oder Sachsen-Anhalt (-21 %). Weniger Bewegung bei den Genehmigungen im Wohnungsbau zeigt sich auch in den noch vor Kurzem besonders baustarken Stadtstaaten Hamburg (-25 %) und vor allem Berlin (-33 %). Die Zahl der genehmigten Wohngebäude hat sich allerdings fast überall besser entwickelt als die Zahl der Wohnungen - hier wird der Vorsprung der Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber den Geschossbauten erkennbar.
Einen Löwenanteil am Wachstum hatten die genehmigungsstarken Flächenländer Nordrhein-Westfalen (+18 %) und Niedersachsen (+35 %), während die süddeutschen Bauhochburgen Bayern und Baden-Württemberg zwar ebenfalls einen Großteil der Genehmigungen im dritten Quartal 2009 stellten, jedoch mit weitaus moderateren Zuwächsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.