„Bei Kunststofffenstern ist eine Nachrüstung in der Regel möglich - notfalls muss man den kompletten Beschlag austauschen“, sagt Marc Schütt. Der 40-jährige Schreinermeister aus dem sauerländischen Werdohl weist aber darauf hin, dass es nicht damit getan ist, Nachrüst-Beschläge auf das Fenster zu schrauben, wenn die Schrauben nur im weichen Kunststoff verankert sind. „Sicherheitsfenster besitzen einen Kern aus Armierungsstahl. Wenn die vorhandenen Fenster den nicht haben, ist der Aufwand etwas größer.”
Auch Holzfenster mit 4 mm Falzluft lassen sich innenliegend nachrüsten. Dabei fräst Schütt mit einer Spezialfräsmaschine den Platz für die Schließbleche ein. Je nach dem muss auch die Beschlagsnut an dem Fensterflügel nachgefräst werden.
Seit Jahren auf der Errichterliste
Marc Schütt wird mit seiner Tischlerei Schütt seit Jahren auf der Errichterliste der Kriminalpolizei geführt und lässt sich über seinen Fensterhersteller vom ift Rosenheim in Montage und Nachrüstung fremdüberwachen. „Die schauen uns ständig auf die Finger. Fehler können wir uns gar nicht erlauben.” Er hat weitere gute Hinweise, was potentielle Fehlerquellen oder Schwachstellen beim Nachrüsten von Fenstern betrifft. Insbesondere wenn man Fenster nachrüstet, die man nicht selber eingebaut hat, empfiehlt der Tischlermeister, „die Wandverbindung zu verstärken. Schließlich weiß man nie, wie gut die Fenster wirklich verankert sind.“ Insbesondere gelte es auch, auf die Schrauben zu achten, mit denen die Schließbleche im Rahmen verschraubt sind. „Man muss gehärtete Schrauben nehmen, die in der jeweiligen Montageanweisung vorgeschrieben sind“, sagt Schütt deutlich. „Der Beschlag kann noch so gut sein. Wenn falsche Schrauben verwendet wurden, hält es einfach nicht.“
Griff muss immer abschließbar sein
Ein wichtiger Punkt in der einbruchhemmenden Nachrüstung ist freilich der Griff. „Der muss immer abschließbar sein“, betont er, und „ist üblicherweise in einem Haushalt gleichschließend.“ Je nach Raum- und Wohnsituation macht er seinen Kunden ein weiteres Angebot. „Erkenne ich eine Feuchtegefahr, dann empfehle ich den Kunden einen Klimagriff“, sagt Schütt. Das Gerät zeichne das Lüftungsverhalten auf und sei insbesondere für Vermieter oder auch Wohnbaugesellschaften interessant, um im Falle eines durch Feuchtigkeit hervorgerufenen Schadens die Ursache ergründen zu können.
Schließlich hat sich der Tischler noch in etwas eher branchenfremde Materie eingearbeitet, um dem Kunden ein möglichst komplettes Paket anbieten zu können. „Wenn der Kunde ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis hat, biete ich ihm zusätzlich ein elektronisches Alarmsystem an“, sagt Schütt.