Erinnern Sie sich an Mipolam oder Thermopane? Dann sind sie mindestens gut informiert oder kennen die Branche schon etwas länger. Sieben Jahrzehnte lang begleitet jetzt die GLASWELT die Branche.
In dieser Zeit kam das Isolierglas in den Markt – Thermopane galt damals als Synonym für das hochmoderne Fensterglas und 1954 trieb Heinz Pasche die Idee um, Metallrahmen mit Kunststoff zu veredeln: Das Kunststofffenster war geboren und hieß damals Mipolam und in den 60er-Jahren revolutioniert das Floatverfahren die Glasherstellung.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, mit welchen Themen sich die Branche damals beschäftigt hat. Dazu haben wir im GLASWELT-Archiv gestöbert und wichtige Ereignisse zusammengetragen, und auch solche, die uns heute zum Schmunzeln bringen! (mr)
Thermopane: Hightech in den 50er-Jahren
Vielen ist heute noch der Markenname Thermopane bekannt. Ab den 50er-Jahren kamen Thermopane-Gläser bei uns auf den Markt und wurden zum Synonym für 2-fach-Isolierglas. Ein Haus mit Thermopane-Fenstern galt als Inbegriff für modernes Wohnen, für Wärmedämmung und für Wohnkomfort.
Die erste Generation dieser Gläser war bereits 1942 in den USA entwickelt worden und verfügte über einen gelöteten Randverbund. In Deutschland wurde Thermopane von der Glas- und Spiegel-Manufactur A.G. vertrieben, die 1950 eine Lizenz der amerikanischen Libbey-Owens-Ford Glass Company erworben hatte und damit zur alleinigen Herstellung von Thermopane-Isolierglas in Deutschland berechtigt war.
Der älteste GLASWELT-Leser 1950
In der Januar-Ausgabe 1950 feierte die NEUE DEUTSCHE GLASERZEITUNG den Glasermeister Philipp Falkenstein als ältesten Glaser Deutschlands mit einer Titelseite und beglückwünschte ihn zum 99. Geburtstag.
Die Vorgängerin der GLASWELT widmete Falkenstein nicht nur einen Bericht im Heft, sondern verewigte sein Bild auch auf der Titelseite. Im Jahr darauf verstarb Falkenstein. Die NEUE DEUTSCHE GLASERZEITUNG war bei seiner Beisetzung.
Die Floatglas-Revolution
Es war nicht nur eine Revolution für die Herstellung von Flachglas, als das Foatverfahren in den 60er-Jahren auf industrieller Basis eingeführt wurde, es ist bis heute die Basis für die gigantischen Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs in hoher Menge und bester Qualität.
Bereits 1902 erhielt William E. Heal ein Patent in den USA auf das Herstellungsprinzip, Glas kontinuierlich über ein Zinnbad laufen zu lassen und so planparallele Oberflächen zu erhalten. Das Patent wurde aber nie kommerziell genutzt. Alastair Pilkington entwickelte das Verfahren jedoch so weiter, dass es industriell anwendbar wurde und stellte es 1959 am 20. Januar der Öffentlichkeit vor. Davon profitieren wir heute noch.