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Stirbt 2-fach-Isolierglas aus? Drei Statements aus der Glasbranche.

3-fach-Isolierglas hat heute in Deutschland einen Marktanteil von über 60 Prozent und ist damit das Standardprodukt beim Isolierglas. Nun werden auch leichte 3-fach-Einheiten mit vorgespannten Dünngläsern angeboten. Die GLASWELT befragte drei Branchenvertreter, wie sie diese Entwicklung einschätzen, und ob klassisches 2-fach-ISO ausstirbt.

An der Diskussionsrunde der GLASWELT zu 3-fach-ISO nahmen folgende Glasspezialisten teil: Teuto Glas Geschäftsführer Michael Dobbe, Energy Glas  Geschäftsführer Hans Franke und Christoph Troska, Technischer Leiter Deutschland von NSG (Pilkington).

GLASWELT:
Bis wann denken Sie, wird es in Deutschland keine 2-fach-Gläser mehr geben?


Michael Dobbe , Teuto Glas: Das lässt sich schwer vorhersagen. Wenn die Dynamik der Entwicklung der letzten Jahre weiter anhält, werden wir voraussichtlich bis 2020 nur noch vereinzelt 2-fach-ISO produzieren. Diese Entwicklung wird sicher durch steigende Energiekosten und schärfere gesetzliche Vorgaben beschleunigt.
Die Quoten in Deutschland sind derzeit sehr unterschiedlich. Im Süden nähern sich die Quoten bei 3-fach-Isolierglas mit fast 70 % im Durchschnitt schon an Österreich an, so bleiben der Norden und die Mitte mit 35 bis 45 % noch stark zurück.

Energy Glas Geschäftsführer Hans Franke - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Energy Glas Geschäftsführer Hans Franke - Matthias Rehberger, GLASWELT
Hans Franke,
Energy Glas: Ja, die österreichischen Zahlen mit ca. 70 % und die Schweizer Verhältnisse mit über 80 % 3-fach-Anteil sind bei uns noch nicht erreicht. Wir gehen aber davon aus, dass wir in etwa drei Jahren eine weitere Steigerung auf einen Marktanteil bei 3-fach-Isolierglas von rund 70 % haben werden. Damit würde auf absehbare Zeit ein Anteil bei 2-fach-Glas von bis zu 30 % bestehen bleiben.

Christoph Troska , NSG (Pilkington): Der Siegeszug der 3-fach-Isoliergläser wird sich weiter fortsetzen. Und der Anteil der 2-fach-Gläser wird kontinuierlich weiter zurück gehen. Trotzdem werden – zumindest in der näheren Zukunft – auch weiterhin 2-fach-Isoliergläser, insbesondere im Renovationsbereich und beim Austauschgeschäft, zum Einsatz kommen.

GLASWELT: Ihre Meinung zu schweren 3-fach-Gläsern?
Michael Dobbe : Das erhöhte Scheibengewicht bei 3-Isolierglas wird überbewertet. Der Trend hin zu größeren Glasformaten und -gewichten war schon lange vor der starken Verbreitung von 3-fach-Einheiten erkennbar.

GLASWELT: Worauf muss der Verarbeiter bei der Fertigung und Planung von 3-fach-ISO mit Dünngläsern besonders zu achten?
Hans Franke: Beim Einsatz von Dünnglas halten es unbedingt für erforderlich, dass bei leichtem 3-fach-Isolierglas alle drei Dünngläser thermisch vorgespannt sind.

GLASWELT:
Was macht 3-fach-ISO mittelfristig zum Standardprodukt?

Christoph Troska : 3-fach-ISO wird in den kommenden Jahren den Standard darstellen, da es relativ günstig und in Masse verfügbar ist.

Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT .

Hier finden Sie die relevanten Details
Welche Konsequenzen die Umstellung auf 3-fach-ISO im Detail für den Isolierglashersteller bringt, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der GLASWELT, die am 02. August 2013 erscheint. Dort sprechen wir auch darüber,  ob 3-fach-Isolierglas nur ein Zwischenschritt ist.

Energy Glas
www.pilkington.de
www.teutoglas.de