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3. Digitales Fachforum Gebäudehülle im Fokus am 8. und 9. November 2022

@gettyimages
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Das dritte digitale Fachforum Gebäudehülle findet in spannenden Zeiten statt. Energieeffizienz und Energiesparen erfahren im Moment enorme Aufmerksamkeit. Häufig stehen dabei jedoch die Erneuerbaren Energien und die Haustechnik im Mittelpunkt.

  • Was kann und muss die Gebäudehülle leisten, damit der Gebäudebestand die Klimaziele erreicht?
  • Wie lassen sich Effizienz, Nachhaltigkeit, gute Architektur und Energieberatung bei Fenstern, Fassade und Dach unter einen Hut bringen?
  • Welche Innovationen haben Unternehmen dazu im Köcher?
  • Was können neue Materialien in der Architektur leisten, um Gebäudehüllen zukunftsfähig zu machen?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich Keynotes, Podiumsdiskussionen und Beiträge von Unternehmen beim Fachforum Gebäudehülle von Gebäude Energieberater und GLASWELT.

Start ist am 8. November um 14 Uhr und Ende gegen 19 Uhr, Beginn am 2. Tag um 9.15 Uhr und Ende gegen 16 Uhr.

Beide Fortbildungstage werden für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit je 5 Unterrichtseinheiten Nichtwohngebäude, 5 Unterrichtseinheiten Wohngebäude und 5 Unterrichtseinheiten Energieaudit DIN 16247 (BAFA) angerechnet.

Drei Gebäudekonzepte – welches ist Ihr Favorit?

Wie bei den vergangenen beiden digitalen Fachforen erwartet Sie gegen Ende des zweiten Veranstaltungstages eine 20-minütige Objektpräsentation von Claudia Siegele aus der GEB-Redaktion.

Hatte sie bisher immer über drei Objekte referiert, die von den Teilnehmern aus fünf Vorschlägen im Abstimmungsverfahren ausgewählt worden waren, so kommt diesmal nur ein Projekt aus drei Vorschlägen zum Zug - dafür bleibt mehr Zeit, um in die Details zu gehen und anschließend Fragen von den Teilnehmern zu beantworten. Zur Auswahl stehen in diesem Jahr folgende Objekte, aus denen Sie Ihren Favoriten bestimmen können:

© WWS Herford

Energiesprong-Sanierungen in Herford und Köln

Anfang 2021 startete das kommunale Wohnungsunternehmen WWS Herford die serielle Sanierung von vier Mehrfamilienhäusern nach dem Energiesprong-Prinzip. Eine Besonderheit des Konzeptes ist die Solarwaben-Dämmung, die alleine über die Gebäudehülle bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs einspart. Das Funktionsprinzip ist so simpel wie effizient: Zellulose-waben, die in die Glasfassade integriert sind, erzeugen mithilfe der im Winter tief stehenden Sonne ein warmes Luftpolster, das das Gebäude wie eine Dämmschicht umhüllt. Insgesamt reduzierte sich der Primärenergiebedarf der Häuser von vormals 379 kWh/(m²a) nach der Modernisierung auf 41 kWh/(m²a).

© Zeller Koelmel Architekten

Bei dem Pilotprojekt in Köln-Zollstock wurde erstmalig in der deutschen Energiesprong-Historie die KfW Effizienzklasse 40 plus erreicht – ein weiteres Novum ist das Umsetzen der Prinzipien des kreislaufgerechten Bauens. Bemerkenswert ist zudem ein neuartiges, fassadenintegriertes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, das ohne Betreten der Wohnungen gewartet werden kann.

© Zooey Braun Fotografie

Wohnhaus L49 in Felldorf bei Tübingen

Das Energiekonzept dieses modernistischen, zweigeschossigen Wohnhauses ist eine Kombination aus erdgekoppelter Wärmepumpenanlage (6,8 kW Fix-Speed-Wärmepumpe, 700 m Grabenkollektor) mit Trinkwarmwasserspeicher, Betonkern-aktivierung und PV-Modulen (6,3 kWp).

2020 erreichte die Anlage eine Jahresarbeitszahl von 5,0 für die Gebäudebeheizung. Statt einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgen motorisch betriebene Dachfenster für den nötigen Luftaustausch – gesteuert über CO₂-Sensoren in den sensiblen Wohnräumen.

© Velux / Antoine Mercusot

Nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt in Erdeven (F)

Am Anfang stand eine Idee: Drei Freunde, die Architektur studierten, beschlossen, gemeinsam mit und für ihre Familien ein Haus in der Bretagne zu bauen. Sie verwirklichten einen Neubau mit vier Einheiten auf 450 Quadratmetern, der aus drei Apartments und einem Gemeinschafts- und Bürobereich besteht, jeweils durch Wintergärten voneinander getrennt, die als bioklimatische Gewächshäuser konzipiert sind.

Auch hier spielen die Dachfenster eine wichtige Rolle im energetischen Konzept: Insgesamt sorgen elf Dachfenster auf der Nordseite und 16 Dachfenstern auf der Südseite für maximalen Solarwärmeeintrag und ein Maximum an Tageslicht. Die Nordwände der Gewächshäuser sind teilweise massiv, um Wärmeverluste zu vermeiden. Ein duales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie eine üppige Dämmschicht sorgen im Winter für ein optimales Raumklima.

Keynote-Speaker 2022

© PIK/Karkow, 2020

Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber gehört zu den weltweit renommiertesten Klimaexperten. Er hat dabei auch den Gebäudesektor im Blick. Der Einsatz organischer Baustoffe wie Holz oder Bambus würde erhebliche Mengen an klimaschädlichen Emissionen vermeiden. Darüber hinaus würde sogar eine mächtige CO2-Senke entstehen. Vor diesem Hintergrund hat Schellnhuber mit der Architektin Annette Hillebrandt und rund 20 weiteren Persönlichkeiten die „Bauhaus der Erde“ gGmbH gegründet und stellt auf dem Fachforum Gebäudehülle das Projekt und seine Ziele vor.

© Werner Huthmacher

Laura Fogarasi-Ludloff ist Mitinhaberin des Berliner Architekturbüros Ludloff Ludloff Architekten. Die Projekte für Forschung, Bildung, Verwaltung und Wohnen des deutsch-österreichischen Büros kennzeichnet ein integrativer Planungsansatz und der bewusste Umgang mit Form und Farbe. Das Büro hat bereits unterschiedliche international ausgezeichnete Bauten wie das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Sedus Stoll AG in Dogern, Hotelbauten in Amsterdam und Wien, eine Mensa, die Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld sowie das „Haus FL“ realisiert. Laura Fogarasi-Ludloffs Vortrag beim Fachforum Gebäudehülle befasst sich mit dem Thema Fassade und Gestaltung.

© Konstantin Gastmann

Dr. Christine Lemaitre ist geschäftsführende Vorstandsfrau der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Sie ist seit 2016 Mitglied des Vorstands des World Green Building Council (WGBC), außerdem Mitglied im Beirat für Baukultur des Landes Baden-Württemberg, dem Nachhaltigkeitsrat des ZIA und im Board of Directors des Cradle to Cradle Product Innovation Institutes. Ihr Thema beim Fachforum Gebäudehülle: Relevanz der Gebäudehülle für das nachhaltige Bauen, was bedeutet das für Planung, Materialauswahl, was sollten Berater und ausführende Unternehmen beachten.

© Verena Oberrauch

Verena Oberrauch, 1977 in Bozen geboren, ist Präsidentin von EuroWindoor und seit 2010 für das Familienunternehmen Finstral tätig. Für Ihre Präsidentschaft bei Eurowindoor, der europäischen Verbändegemeinschaft für die Fensterbranche, hat sie eine ganz persönliche Agenda. Sie will, dass sich der Verband künftig sehr viel stärker mit der Nachhaltigkeit und der Gesundheit befassen muss. Ein konkreter Aspekt der Nachhaltigkeit sieht sie im energetischen Fensteraustausch. „Die europäischen Entscheidungsträger müssen wissen, wie wichtig es ist, den Fenstertausch zu fördern, damit die ­Klimaziele erreicht werden.“ Oberrauch wird in ihrer Key-Note darlegen, wie unterschiedlich die Förderlandschaft in Europa ausgebildet ist und welcher große Hebel für die Fensterbauer damit verbunden ist. Sie wird zudem darauf hinweisen, auf welche Weise der Gebäudebereich in den Fokus europäischer Zukunftspolitik geraten muss, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Unsere Partner beim 3. Fachforum Gebäudehülle im Fokus am 09./10. November 2022